Kann man nicht auch von der „Wir-bleiben-zuhause-Zeit“ profitieren, statt nur die negativen Seiten zu sehen?
Mal ehrlich: ja, es ist ziemlich blöd, wenn man nicht ins Kino, nicht ins Restaurant oder ins Konzert gehen oder seine Freunde bei der Party treffen kann. Aber deswegen jammern (und nicht etwa, weil Angehörige oder Freunde an Corona erkrankt sind oder weil frau/mann gerade nicht arbeiten gehen darf und die Kohle fehlt), das ist Jammern auf hohem Niveau. Es gibt Schlimmeres. Ja wirklich.
Man kann es nämlich auch als eine Chance sehen
Zum Beispiel, die Chance, sich mal so richtig kreativ auszutoben, finde ich. (Was ja auch nicht wenige gemacht haben). Naja, mir ging es auf jeden Fall so:
Wie ich schon im letzten Artikel schrieb, kam ich ausgerechnet in der „wir-bleiben-zuhause-Zeit“ erstmals seit gefühlten Jahren mal wieder in einen Flow*. Endlich war mal Zeit, morgens, während die Kinder noch im Bett lagen, weil home-schooling ja auch später am Tag noch geht…, direkt mit dem Schreiben loszulegen und gleich mehrere Stunden dranbleiben zu können. Herrlich!
Das lief dann folgendermaßen: Gemütlich ausschlafen, die Kaffeemaschine anstellen und ab an den Schreibtisch. Handy einschalten und das Wetter checken (ja, Mama, ich sitz am Fenster und sehe das Wetter, aber die Temperatur eben nicht…), gucken, wer schon was gepostet hat, ein bisschen Insta, ein bisschen von-allem-etwas, dann einen Kaffee und schließlich schreiben. Soweit, so gut. War ja schon nicht schlecht, aaaaber…
da war noch Luft nach oben…
Die beste Freundin war aus Kenia zurück und weil nichts in ihrem Urlaub so lief wie geplant, gab es eine Menge zu erzählen. Wie immer sprachen wir nicht nur über die Reise selber, sondern auch über Bücher. (Das tun wir immer, denn egal, welches Thema, es gibt immer auch ein Buch, über das man reden kann). Und so fand ich in ihrem Buch einen anderen Buchtipp, der mich sofort ansprach:
„Miracle morning – die Stunde, die alles verändert“ von Hal Elrod.
Vorsichtshalber hab ich das Buch mal bestellt – während Corona sollte ja auch zwangsläufig mehr Zeit zum Lesen da sein, oder?
Das Buch kam und ich musste gleich mit dem Lesen loslegen. Um was geht es? Um folgendes: laut Hal Elrod soll man mindestens eine Stunde früher aufstehen und etwas für sich tun, das ist mehr oder weniger die Kernaussage des Buches. Sechs Einheiten – die „Life-S.A.V.E.R.S.“ – je zehn Minuten lang, stehen gleich morgens, sofort nach dem Aufstehen, auf dem Programm.
Die da sind: Stille, Affirmationen, Visualisierung, Bewegung (Exercise), Lesen (Reading) und Schreiben.
Okayyyyy, dachte ich. Kannste ja mal ausprobieren. Hast ja gerade Zeit…
Was daraus wurde? Dazu mehr im nächsten Blog…
*Flow: ein Zustand, in dem man ganz in einer Tätigkeit versinkt und die darum wie von selbst „fließt“. Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi prägte diesen Begriff.